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Theater: Mord in Attl
Oktober 12, 2023 @ 20:00 - 22:00
Euro19
Achtung, Neue Termine: 12. – 15. Oktober 2023
Ein grauenhafter Mord in Attel sorgte 1938 für Aufsehen. An einem frühen Morgen fand ein Pfleger im Klostergang vor dem Speisesaal einen während der Nachtwache ermordeten Frater.
Mit durchgeschnittener Kehle lag Bruder Eligius in einer Blutlache. Zwei flüchtige Bewohner der Stiftung Attl wurden als Tatverdächtigte gesucht und kurz darauf in der Attler Au gefasst. Einer der beiden gestand den Mord.
Der gleichgeschaltete Wasserburger Anzeiger lobte die „nationalsozialistische Weltanschauung zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ und forderte: „Es wäre wohl das Beste, wenn man diesen beiden minderwertigen Elementen ihr wertloses Leben auslöschen würde.“
Einer der beiden beging den Mord. Ob persönliche Auseinandersetzungen über längere Zeit in der geschlossenen Anstalt einen Mord im Affekt auslösten, wurde nicht untersucht. Die Nazi-Propagandamaschine nahm den schrecklichen Mord zum Anlass, um gegen das „lebensunwerte Untermenschentum“, wie sie es nannten, zu wettern.
Jörg Herwegh schrieb auf Grundlage der erforschten Fakten ein fiktives Drama. Eine Rahmenhandlung umfasst die Morduntersuchung, um die geplante Vorgehensweise der Nationalsozialisten aufzuzeigen.
1939 ebnete ein persönlicher Erlass von Adolf Hitler den Weg für die systematische Ausrottung von Kranken.